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20.01.2016 - Energieeffizienz

Ein Hausboot, das sich selbst mit Strom, Wärme und Wasser versorgt

Ein Hausboot, das sich selbst mit Strom, Wärme und Wasser versorgt
© Fotolia.de / diego1012
Seeluft schnuppern statt Autoabgase, wohltuende Ruhe im Feierabend genießen statt Verkehrslärm - immer mehr Menschen verlegen ihren Wohnsitz ans oder sogar aufs Wasser. Für das Projekt autartec© entwickelen mittelständische Unternehmen, Industrie, Universitäten und zwei Fraunhofer-Institute jetzt Hand in Hand schwimmende, energieautarke Häuser. Bis 2017 soll der Prototyp fertig werden und dabei nicht nur elegant aussehen, sondern sich selbst mit Wasser, Strom und Wärme versorgen. Auf einem 13 mal 13 Meter großen Stahlponton soll es Wohnraum auf zwei Etagen bieten: 75 Quadratmeter im Erdgeschoss und 34 Quadratmeter im Obergeschoss, ergänzt von einer 15 Quadratmeter großen Terrasse. In die Gebäudehülle werden zum Beispiel Solarzellen integriert und Lithium-Polymer-Akkumulatoren, die in den Textilbetonwänden oder Treppenelementen verbaut werden, speichern die Energie. Ein Salzhydrat-Kamin soll das schwimmende Domizil auch an eisigen Wintertagen mit wohliger Wärme versorgen. Ein Zeolithspeicher im Ponton unterstützt die Wärmegewinnung und -abgabe zusätzlich. Da eine Seitenfläche des Hauses begrünt und befeuchtet wird, kühlt die Verdunstungskälte die Gebäudehülle und schafft so auch bei Hitze ein angenehmes Raumklima. Aus einer Kombination keramischer Membranen und verschiedener elektrochemischer sowie photokatalytischer Prozesse wird außerdem ein geschlossenes Kreislaufsystem für Trink- und Brauchwasser entwickelt. Untergebracht wird die Technik dafür unsichtbar im Ponton. Am Projekt autartec©, das in der Lausitz angesiedelt ist, nehmen die beiden Dresdner Fraunhofer-Institute für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI und Keramische Technologien und Systeme IKTS teil sowie weitere Partner aus Mittelstand und Industrie, die Technische Universität Dresden TUD und die Brandenburgische Technische Universität BTU.