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02.06.2015 - Baubranche

Bei Baulandmangel in der City:
Aufsatteln!

Bei Baulandmangel in der City: Aufsatteln!
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Bauland wird knapp in den Innenstädten, so dass Bauherren auch ungewöhnliche Ideen brauchen. Die Idee des Verbands Privater Bauherren (VPB): auf Dächern bauen, denn jedes Dach ist ein potenzieller Bauplatz, voll erschlossen und mit funktionierender Infrastruktur. Vor allem für Eigentümergemeinschaften kann das Aufstocken bestehender Mehrfamilienhäuser interessant sein, denn sie besitzen Land und haben sich bereits als Gemeinschaft etabliert. Während kommunale Wohnungsbaugesellschaften bereits seit Jahren ihre Nachkriegshäuser aufstocken und die Flächen zwischen den Mietsblöcken mit zusätzlichen Wohnungen bebauen, zeigen sich Eigentümergemeinschaften noch zurückhaltend und lassen die Reserven auf dem eigenen Dach brach liegen. Dabei kann laut VPB oft eine weitere Etage aufgesattelt und so zusätzliche Wohnfläche bereitgestellt werden, die dann verkauft oder gemeinsam vermietet werden kann. Der Erlös kann größeren Sanierungen oder Instandhaltungsarbeiten zugute kommen. Da sich nicht jedes Haus aufstocken lässt, sind im Vorfeld viele Fragen zu klären. Ist die Statik der Extra-Belastung gewachsen? Können Strom- oder Wasserleitungen problemlos nach oben verlängert werden? Ist nach dem Aufsatteln ein Fahrstuhl nötig? Müssen weitere Stellplätze her? Erteilt die Baubehörde überhaupt die Genehmigung für den Aufbau? Meist wird die maximale Bauhöhe im Bebauungsplan geregelt und oft ist das Maß auch ausgeschöpft. Dennoch rät der VPB zu einem Vorstoß bei der Kommune, denn zunehmend mehr Städte und Gemeinden fördern die Nachverdichtung - auch durch die Aufstockung von Bestandsgebäuden. Eine weitere Chance liegt in der Konversion. Nachdem seit der Wende ausländische Truppenverbände Deutschland verlassen haben, stehen viele Kasernen leer. Da etliche noch aus der Kaiserzeit stammen, stehen sie oft unter Denkmalschutz, punkten jedoch durch eine zentrale Lage, da die Städte früher kleiner waren und erst später über die Kasernen-Areale hinaus gewachsen sind. Für Baugruppen sieht der VPB gute Chancen, sich Teile solcher Anlagen zu sichern oder neue Nutzer von ehemaligen Gewerbeflächen oder großen Fabrikgeländen zu werden. Baugemeinschaften rät der Verband Privater Bauherren zu einer sorgfältigen Planung und Konzeption des Bauvorhabens. Da bei solchen Flächen in der Regel kein Bebauungsplan vorhanden ist, muss das Bauvorhaben meist baurechtlich aufwändig genehmigt werden - was im Vorfeld die Überzeugung der Kommune und Anwohner erfordert. Wie ist der Baugrund beschaffen? Sind Altlasten vorhanden und falls ja, was kostet ihre Entsorgung? Wie ist das Gelände an das Versorgungsnetz angebunden? Was meint die zuständige Denkmalschutzbehörde zu den angedachten Änderungen? Diese und zahlreiche andere Fragen müssen zunächst geklärt werden, ehe der Gang durch die Instanzen beginnt.

Quelle: Verband Privater Bauherren (VPB)