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07.01.2015 - Nachbarschaftsfragen

Mehrgenerationenwohnen:
Alle unter einem Dach

Mehrgenerationenwohnen: Alle unter einem Dach
© Fotolia.de / diego1012
Den Opa nebenan zum Arzt fahren, auf die Kinder der Familie eine Etage höher aufpassen, mit Menschen unterschiedlichen Alters Weihnachten feiern - das Konzept Mehrgenerationenhaus ist für Menschen, die gern für sich sind, eher ungeeignet. Wer jedoch statt anonymer Nachbarn die Gemeinschaft sucht, findet im Mehrgenerationenwohnen eine interessante Alternative, von der alle Bewohner profitieren können. In einer Umfrage des Portals immonet.de gaben von 2.835 befragten Nutzern 36 Prozent an, dass sie sich ein Leben mit Menschen verschiedener Generationen vorstellen können, jedoch nur, wenn die Wohnbereiche getrennt seien, um auch mal für sich sein zu können. Immerhin 34 Prozent haben sogar nichts gegen ein Mehrgenerationenwohnen mit in einander übergehenden Wohnbereichen. Die Gemeinschaft und der Gedanke der gegenseitigen Hilfe stehen beim Mehrgenerationenwohnen im Vordergrund. Ältere Bewohner im Ruhestand kümmern sich um die Gartenpflege oder springen kurzfristig als Babysitter ein, jüngere übernehmen handwerkliche Tätigkeiten, bringen mal etwas vom Einkaufen mit oder fahren die älteren Mitbewohner zu Terminen. Viele Städte und Gemeinden greifen dieses Konzept inzwischen auf und vermarkten Liegenschaften speziell für Mehrgenerationenhäuser. Abgesehen von den privaten, abgetrennten Wohnbereichen bieten sie auch Gemeinschaftsräume, in denen die Bewohner Zeit gemeinsam verbringen können. Die Vorstellung von gemeinsam gefeierten Geburtstagen beispielweise stößt jedoch nicht überall auf Gegenliebe. So können sich 24 Prozent der Umfrageteilnehmer dies überhaupt nicht vorstellen. Kompromissbereitschaft und Toleranz sind für diese Wohnform unerlässlich, denn Konfliktpotenzial wie zu lautes Spielen der Kinder, Beschwerden über mangelnde Treppenhausreinigung oder Uneinigkeit bei geplanten Anschaffungen lauern auch hier. Bestehende oder geplante Projekte für Mehrgenerationenhäuser lassen sich häufig bei der jeweiligen Stadt oder Gemeinde erfragen oder werden auf deren Webseiten ausführlich dargestellt.