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25.01.2012 - Baubranche

Bautipp:
Brandgefahr direkt bei Wärmedämmung reduzieren

Bautipp: Brandgefahr direkt bei Wärmedämmung reduzieren
© Verband Privater Bauherren e.V.
Moderne Neubauten bestehen aus dünnen, tragenden Außenwänden und einem darauf montierten Wärmeverbundsystem. "Der Löwenanteil der Neubauten erreichen die gesetzlich geforderten Energiewerte mit Hilfe einer Vorsatzschale aus Polystyrol", weiß Reimund Stewen, Vorstandsmitglied des Verbands Privater Bauherren (VPB). "Dieser Wandaufbau ist heute Standard." Nun sind diese speziellen Wärmedämmverbundsysteme in Verruf geraten, denn sie sind extrem gefährlich, wenn sie Feuer fangen. Doch der private Bauherr kann relativ wenig tun, wenn er beim Schlüsselfertiganbieter kauft. Laut Verband ist dies heutzutage der Normalfall, denn die meisten Kommunen vergeben Baugrund nicht mehr an Privatleute, sondern nur noch an Entwickler. Der Bauträger bietet in der Regel die preiswerteste Lösung an, und die besteht aus 17,5 Zentimeter dicken Kalksandsteinmauerwerk mit einer zwölf bis 20 Zentimeter dicken Vorsatzschale aus Polysytrol. Andere Systeme sind nicht vorgesehen. Wenn der Bauherr eine Alternative sucht, muss er individuell planen, und das ist in der Praxis schwierig. Nach Einschätzung des Verbands Privater Bauherren ließe sich die Brandgefahr reduzieren, wenn bestimmte Sonderbauteile installiert würden, die die Hersteller auch anbieten. Dabei handelt es sich um etwa zehn Zentimeter breite Streifen aus Mineralwolle, die jeweils oberhalb von Türen und Fenstern in die Wärmedämmung eingebaut werden. Auf eine Sache sollte jeder Bauherr und Käufer eines schlüsselfertigen Objekts in jedem Fall bestehen: Den zweiten Fluchtweg. Dieser ist in den meisten Landesbauordnungen vorgeschrieben, wird aber nach Erfahrung des VPB immer wieder ignoriert. Angesicht der immensen Summen, die Bauherren in ihre Immobilie investieren, sollten sie sich im Vorfeld gründlich und unabhängig beraten lassen.?