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11.04.2012 - Baubranche

Bautipp:
Statt Sanierung auch Abriss und Neubau erwägen

Bautipp: Statt Sanierung auch Abriss und Neubau erwägen
© Verband Privater Bauherren e.V.
Altimmobilien bieten zwar zahlreiche Vorteile, haben jedoch auch viele Mängel: Dünne, nur 24 Zentimeter starke Außenwände aus nicht dämmenden Hohlblock- oder Bimssteinen, große einfach verglaste Fensterflächen, Elektrospeicherheizungen, ungedämmte Flachdächer. "Damals wurde noch ohne Rücksicht auf Energiekosten geplant. Heizöl war billig und bis zur Ölkrise 1973 scheinbar unendlich vorhanden", erklärt Dipl.-Ing. Reimund Stewen vom Verband Privater Bauherren. "Heute ist das Niedrigenergiehaus längst Standard. Der Trend geht Richtung Energieplushaus, und das lässt sich nur im Neubau realisieren. Wer also vor der Wahl steht, einen Altbau teuer nachzubessern oder lieber neu zu planen, der schafft sich mit dem Neubau eine bessere Ausgangsposition für die zukünftigen Entwicklungen", rät der VPB-Experte. Wer neu baut, der kommt in den Genuss zinsgünstiger KfW-Darlehen. "Allerdings sollten Bauherren niemals an der Planung und der baubegleitenden Qualitätskontrolle sparen", rät Bauherrenberater Stewen, "denn rund die Hälfte aller Neubauten entspricht trotz strenger Vorgaben noch nicht der Energieeinsparverordnung (EnEV)." Dies hat der VPB in bereits zwei Untersuchungen festgestellt. Bauherren bezahlen zwar für hohen Energiestandard, aber sie bekommen ihn oft nicht. "Das hat viele Gründe, meistens mangelnde Kontrolle der Energieberechnungen und schludrige Umsetzung der Planungen auf der Baustelle." Einen Bonus haben die meisten Nachkriegshäuser allerdings: Sie stehen nicht nur zentrumsnah, sondern auch auf großen Grundstücken. Bauherren können sich Abbruch und Neubau finanziell erheblich erleichtern, wenn sie das große Grundstück teilen, die Hälfte verkaufen - und eventuell mit den neuen Nachbarn gemeinsam ein Doppelhaus planen. Allerdings sollte niemand ein solches Grundstück auf gut Glück kaufen, warnt der VPB, sondern vorher prüfen, ob Abbruch, Teilung und Neubebauung rechtlich an dieser Stelle überhaupt möglich sind.?