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21.07.2010 - Energieeffizienz

Bei Fotovoltaik-Dächern unbedingt Brandschutz beachten

Bei Fotovoltaik-Dächern unbedingt Brandschutz beachten
© Verband Privater Bauherren e.V. (VPB)
"Wenn es brennt, dann werden Fotovoltaik-Anlagen für Feuerwehrleute zur tödlichen Gefahr!" warnt Professor Dr. Bernd-Jürgen Vorath, Wissenschaftlicher Beirat des Instituts Privater Bauherren. "Ein Problem liegt paradoxerweise in der hohen Qualität der Module. Sie sind extrem hitzebeständig und verformen sich deshalb auch bei einem Brand im Dachstuhl nicht", erläutert der Professor im Fachgebiet Sicherheitstechnik und Konstruktion der Universität Wuppertal. "Das heißt, sie stürzen nicht ab, sondern bleiben fest auf dem Dach verankert und versperren als solide Barriere Feuerwehr und Löschmittel den Weg zum Brandherd, und beschleunigen die Brandentwicklung durch den auftretenden Wärmestau unter dem Dach." Weit schwerwiegender ist aber das zweite Problem: "Solange es hell ist, produzieren die Module Strom und stehen unter Spannung. Diese Spannung lässt sich auch nicht abschalten. Bis zu 400 Volt liefern die zusammen geschalteten Zellen der Module. Alles über 42 Volt ist aber tödlich für den Menschen", resümiert Professor Vorath. "Die Feuerwehr hat keine Chance. Sie kann weder unter den Modulen löschen, noch kann sie die Module abschalten und vom Dach holen, solange sie Spannung liefern." Kann der private Bauherr vorbeugen? "Ja, er kann! Eine einfache und wirkungsvolle Methode ist die Montage der Module mit jeweils 15 Zentimetern Abstand zueinander", erklärt Bausachverständiger Thomas Penningh, Vorsitzender des Verbands Privater Bauherren (VPB). "Dadurch bleibt die Dachfläche partiell offen und die Feuerwehr kann zwischen den Modulen an den Brandherd heran." "Wer Fotovoltaik-Module aufs Dach setzen will, der sollte sich unbedingt vorher vom unabhängigen Sachverständigen beraten lassen", mahnt Thomas Penningh. "Das gilt besonders auch für den Ausbau des darunter liegenden Dachgeschosses: Denn wenn es brennt, dann wird nicht nur die Dachhaut zerstört, sondern auch Dämmung und Ausbau fangen Feuer. Heimwerker übersehen die schlimmen Folgen kaum: Wenn Schaumstoffdämmplatten brennen, dann schmelzen sie bei hohen Temperaturen und setzen giftige Gase frei."

Quelle: Verband Privater Bauherren e.V. (VPB)<br />