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14.09.2009 - Wirtschaft & Politik

Deutscher Mieterbund warnt vor Wohnungsnot in Ballungszentren

Deutscher Mieterbund warnt vor Wohnungsnot in Ballungszentren
© fotolia.com / Marian Schrader
Um einer Wohnungsnot in Ballungszentren vorzubeugen, fordert Der Deutsche Mieterbund (DMB) von der Politik effektive Förderinstrumente.„Wenn die Politik jetzt nicht eingreift und gegensteuert, droht in Ballungszentren und Wachstumsregionen eine neue Wohnungsnot“, warnte der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB) Dr. Franz-Georg Rips am heutigen Tag der Wohnungslosen in Berlin. „Der Wohnungsneubau ist in Deutschland zu einer marginalen Größe verkommen und hat 2008 einen absoluten Rekordtiefstand erreicht.“2008 wurden noch 175.927 Wohnungen neu gebaut, 16,5 Prozent weniger als 2007 und damit so wenig wie noch nie seit 1950. Im Mehrfamilienhausbereich sind die Neubauzahlen 2008 auf 54.615 Einheiten gesunken.„Das ist viel zu wenig“, sagte Rips. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern müssen jährlich zwischen 250.000 und 300.000 Wohnungen neu gebaut werden. Tatsächlich droht aber auch in diesem Jahr wieder ein neuer Wohnungsbau-Rekordtiefstand. 2008 wurden rund 4 Prozent weniger Wohnungen neu genehmigt als im Vorjahr und im 1. Halbjahr 2009 sind die Genehmigungszahlen noch einmal bis zu 10 Prozent eingebrochen.Der Deutsche Mieterbund fordert deshalb die Bundesregierung auf, Förderinstrumente zu entwickeln, mit denen der Wohnungsneubau insbesondere in Ballungszentren und Universitätsstädten wieder angekurbelt werden kann. Wichtig ist, dass die Förderinstrumente auf die Bedarfsgebiete konzentriert werden. Denkbar sind hier Zulagensysteme oder regional differenzierte Abschreibungsmöglichkeiten.Rips: „Ich schlage eine neue degressive Abschreibung vor: In den ersten 5 Jahren dürfen 8 Prozent der Investitionskosten abgeschrieben werden, danach reduziert sich der Abschreibungssatz auf 2 Prozent pro Jahr. In einer Probezeit von 3 Jahren kann geprüft werden, ob mit einem solchen Förderinstrument eine Treffgenauigkeit erzielt wird, ob also der Wohnungsbau vor allem da angekurbelt wird, wo tatsächlich Neubaubedarf besteht.“

Quelle: Deutscher Mieterbund (dmb)