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09.06.2010 - Baubranche

Bau-Tipp:
Gesunde Baustoffe immer vertraglich festschreiben

Bau-Tipp: Gesunde Baustoffe immer vertraglich festschreiben
© Verband Privater Bauherren e.V.
Allergien plagen Millionen Menschen, gerade jetzt im Frühjahr. Aber längst nicht alle Allergien werden von Gräsern oder Pollen ausgelöst, viele werden auch durch ungesunde Wohnverhältnisse verursacht, so der Verband Privater Bauherren (VPB). Allein in Innenräumen können heute 8.000 chemische Verbindungen nachgewiesen werden, von denen viele dem Menschen gesundheitlich schwer zu schaffen machen. Neben den chemischen Verbindungen gehören auch Stäube, Gerüche sowie Schimmelpilze oder Bakterien zu den so genannten Schadfaktoren. "Wir sitzen als Experten an der Schnittstelle zwischen Chemie, Medizin und Baupraxis", erläutert VPB-Vorsitzender und Bausachverständiger Thomas Penningh. "Mit diesem Wissen können wir vor allem Allergikern und empfindlichen Menschen helfen, ihr neues Haus von Anfang an schadstofffrei zu planen und zu bauen." Laut Verband können derartige Beschwerden bereits bei der Hausplanung vermieden werden. "Das Prozedere ist im Grunde einfach, erfordert allerdings den aktiven Einsatz der Bauherren", erläutert Architekt Penningh. Zunächst müssen alle betroffenen Familienmitglieder zum Wohnmediziner oder Allergologen und exakt abklären lassen, worauf sie im Einzelnen reagieren. Mit der Diagnose und der Liste der Allergene kommt die Familie anschließend zum Bausachverständigen. Der wiederum erarbeitet daraus mit den Bauherren und gegebenenfalls Fachanwälten entsprechende technische Anforderungen an den Bauvertrag. Im nächsten Schritt wird diese Liste in den Bauvertrag verhandelt. Dort sollte ausdrücklich stehen, vor welchen Allergien der Bauherr und seine Familie geschützt werden müssen. "Ideal wäre es, wenn der Bauunternehmer sich vertraglich verpflichtete, dem Bauherrn zum Abschluss eine Dokumentation der tatsächlich verarbeiteten Inhaltsstoffe zu überreichen", empfiehlt Thomas Penningh. "Dafür muss man sich aber unter Umständen bei der Firmenauswahl einschränken." "Weil der Teufel bekanntlich im Detail steckt und sich Schadstoffe auch schon in unscheinbaren Bauteilen, wie Klebstoff oder Fugendichtungsmasse verbergen können, ist die laufende Baukontrolle unentbehrlich", erklärt Baufachmann Penningh. "Der Bausachverständige prüft regelmäßig, ob die Vereinbarungen eingehalten werden und nimmt schon während des Baus Proben von verdächtigen Baustoffen, die er gegebenenfalls im Speziallabor prüfen lässt." ?